Röschenregen für Chris Norman
© LVZ vom 02.05.2009 |
Röschenregen für Chris Norman |
Licht aus. Spot an. |
Handelt es sich bei dem Altrocker mit weitgeöffnetem Hemd und Vokuhila demnach um einen abgehalfterten Briten, der seine beste Zeit längst hinter sich hat ? Wohl kaum, geht man nach dem Leipziger Publikum. Das amüsiert sich über die Versuche des Sängers ein paar deutsche Sätze korrekt auszusprechen, lacht über die Grimassen, die er zieht, sobald eine Digitalkamera ein Bild von ihm erhaschen möchte. Was gar nicht so einfach ist, ständig springt ein Roadie um ihn herum, nimmt ihm die E-Gitarre weg, drückt ihm eine akustische in die Hand. Die braucht er bei "Living next door to Alice", dem größten, heißgeliebten Hit von Smokie. Nur das dazugehörige "Who the fuck is Alice" geht niemandem so richtig leicht über die Lippen, obwohl Norman ebenso bekennt: "Mein Deutsch is scheiße !" Sprechen soll er ja auch nicht. |
Seine rauchige Singstimme hat über die Jahrzehnte hinweg nichts von ihrem unverwechselbaren Charme eingebüßt. Leadgitarrist Geoff Carline und Shannon Callahan ( Akustikgitarre, Gesang ) spielen so manche unvergessliche Rock'n'Roll - Hymne an, da erweist Norman sich als äußerst charismatisch: "With a little help from my friends" in der version von Joe Cocker, einzig wirklich großartiges Beatles-Cover, verlangt zwar gesanglich gesehen ein ausgedehnte Säuferkarriere, wirkt bei Norman trotzdem mindestens genau so leidenschaftlich. |
Spätestens bei "Lay back in the arms of someone" bleibt die Stimmung nicht mehr im Parkett kleben, schwingt sich bis in die letzten Rangplätze hinauf. Langanhaltender Applaus, zwei Zugaben. |
Maren Winterfeld |
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