...::: CHRIS NORMAN LIVE :::...

 vom 15.11.2007

Erinnern mit Chris Norman

Kiel – Die Stimmung erinnerte ein wenig an ein silbernes Abiturtreffen: Man kennt sich, mag sich, hat Spaß miteinander, aber richtig nahe kommt man sich nicht mehr. Die überschaubare Fangemeinde von Chris Norman rockt am Dienstag Abend nur verhalten den großen Raum im Kieler Schloss.
„Wir wussten, dass es nicht voll werden wird“, sagt Claudia Jakowski, doch ihre Wangen glühen immer noch vom Rufen und Mitschwingen der letzten beiden Stunden. Der 43-Jährigen aus Glücksburg sind die anderen Gäste sowieso völlig egal, sie ist und bleibt Chris Normans treueste und ambitionierteste Gefolgsfrau. „Ich habe mit zwölf Jahren mit meiner Mutter in der Küche beim Geschirrspülen gestanden“, beginnt sie ihre platonische Liebesgeschichte zu dem ehemaligen Frontman von Smokie zu erzählen. „Als sie dann Living Next Door To Alice im Radio spielten, fragte meine Mutter, was das denn für eine Jazzmusik wäre?“ Sie lacht fröhlich. Das war 1975. Seitdem ist es um Claudia Jakowski geschehen, „schreiben Sie das ruhig“.
Und ihr Chris, der auch auf ihrem weißen T-Shirt in ihren Armen abfotografiert ist – „das war in Kolding 2002, da hat er mich auch durch den Bauzaun geküsst“, enttäuscht sie nie: Mit Hello Baby, Love Not War und Lay Back In The Arms Of Someone singt der mittlerweile 57-jährige Engländer sich warm. Die Bühnenshow ist denkbar einfach: Vier Animationsstreicherinnen sitzen rechts, sein erstaunlich junger Pianospieler links im Hintergrund, und vier Lampen verlängern ihr buntes Licht in weißen Stoffröhren. Das Publikum, zwischen 35 und 60, kommt wegen der Lieder, wegen Chris und wegen der Memoiren.
„Wenn ich sage, ich war auf zehn Konzerten, wäre das untertrieben“, erklärt Claudia Jakowski, die am Dienstag in Kiel und gestern in Flensburg dem Sänger ihre Aufwartung macht. Am besten gefällt ihr immer noch If You Think You Know How To Love Me: „Da bekomme ich sofort Gänsehaut überall!“ can