Chris Norman in Theater am Aegi
Chris Norman in Theater am Aegi, Hannover am 01.05.2009 |
“The Hits! Smokie to Solo Years - Live mit Band 2009” |
Unter diesem Motto hat Chris Norman die deutschen Städte in den letzten Wochen bereist. Am ersten Tag im Mai war nun Halt in der Niedersächsischen Hauptstadt angesagt. Doch die meisten unserer Leser dürften sich zunächst einmal die Frage stellen: |
Und ich sag es euch ganz ehrlich, vor dem Konzert hätte meine Antwort ganz sicher anders ausgesehen, durchaus. Doch nachdem ich nun miterleben durfte, dass seine Songs, d.h. überwiegend die Solo- und Smokie-Hits der vergangenen 34 Jahre, LIVE derart rockig rüberkommen, kann ich es mir nicht nehmen auch bei uns ein paar Zeilen zu diesem Gig loszuwerden. Rock pur, also why not?! Unabhängig davon, dass ich als zwei-, bis dreijähriger Steppke mit einigen der Hits von eben u.a. Smokie, Pink Floyd, Genesis etc. unfreiwillig aufgewachsen bin und mich an so manche Hits auch erinnern kann. |
Man mag nun denken was man will, doch lassen wir mal die schnulzigen Texte außer acht und betrachten allein die Instrumente. So kommt man nun mal, vor allem nach einer deartigen Liveshow zu dem Ergebnis, dass es nichts mit schmalzigen Sounds oder bloßem Pop zu tun hat. Als Chris samt seiner hochwertigen Begleiter/innen pünktlich die Bühne betrat und mit einem Smokie-Klassiker loslegten, war bereits hier in den ersten Reihen kein Halten mehr. Die Leute standen auf und haben es vorgezogen, trotz des voll bestuhlten Saals des Theaters am Aegi, auch tatsächlich zunächst stehen zu bleiben und zu jubeln. So was kennt man ja normalerweise aus dem TV bei Teeniebands von den Teeniefans, aber hier hatte man es ja eher mit dem Volk deutlich über 40 zu tun. Spätestens beim dritten Songs „Needles and Pins“ wurden auch etliche Nachahmer gefunden und eine gute Hälfte der gut gefüllten Halle standen auf und sangen mit. Dabei musste man feststellen, dass die Songs enorm rockig daherkamen, eine Art Bon Jovi meets Genesis, also nicht wirklich Pop oder bloß Soft Rock, eher echter, handgemachter Rock! Doch natürlich wurden auch die Fans der weichen Songs bedient, wie u.a. mit „Stumblin´in“ bei dem seine Begleiterin mitgesungen hatte. Wir erinnern uns, im Original ist hier vom Duett zwischen Chris und Suzi Quatro die Rede, im Jahre 1978. Auch das obligatorische „Living Next Door To Alice“ dufte nicht fehlen, auch wenn ich persönlich den Eindruck hatte, dass den Leuten seit der „Ver-----nummer“ in den 90er nicht wirklich nach diesem Sing ist. Dagegen hat „Midnight Lady“, eins der erfolgreichsten Solohits, so einige begeistert und dies nicht bloß, weil Chris immer wieder das Publikum auch mit seinen Sprüchen zum Lachen oder gar Nachdenken gebracht hatte. Mal zwischendurch etwas über Bohlen, Suzi oder die deutsche Sprache loszuwerden und sogar auf die Fan-Zwischenrufe einzugehen. Es wurde schnell klar, dass dieser Mann genau weiß, wie er das Publikum auf seine Seite ziehen kann. Ob nun mit dem versuchten, aber guten Deutsch oder einfach mit einem Lächeln und dem Gang nach vorne. Es wirkte sehr authentisch – professionell und erfahren eben. |
Bei „If You Think How To Love Me“, den ersten großen Smokie-Hit von 1975, durfte sogar, zum Erstaunen vieler, Alan Silson mit ans Mikro. Der jedoch mit seinem Glas in der Hand durchaus etwas schüchtern wirkte und sich zunächst nicht so richtig getraut hatte. Er schien etwas verwirrt zu sein und wollte nicht so wirklich dem großen Chris die Show stehlen. |
Mit den letzten drei Songs -vor der Zugabe- war dann bei den ca. 1000 Fans (geschätztes Durchschnittsalter 50!) kein Ausruhen im kuscheligen Sitz angesagt. „Lay Back In the Arms of Someone“ und vor allem die auf harte Rocknummer sehr bekannte Single „Don´t Play Your Rock´n´Roll to Me“ hat die Menge einfach umgehauen. Jeder Zuschauer stand auf und sang mit. Nach diesen zwei Stunden war dann die erste (!) „obligatorische“ Pause angesagt. Natürlich setzte sich kaum jemand hin, Zugaberufe waren die Folge. Und das mit dem Hinsetzen war sowieso vorbei. |
So konnte die Gruppe nicht anders und musste noch mal auf die Bühne. Mit „Take Good Care of My Baby“ und „Little Lucy“ folgten ebenfalls Klassiker des Soft Rock, der sie damals so berühmt gemacht hat. Doch das allerletzte Stück hat erneut Alan Silson samt Gitarre auf die Bühne gebracht. Erneutes Staunen im Publikum. „Oh Carol“ mit Alan und Chris – einen besseren Abschluss hätte man sich nun wirklich nicht vorstellen können. Daher, einfach sensationell! Gute 135 Minuten populärer Rock in hochwertiger Ausführung. So macht auch der softe Rock durchaus Spaß, wenn man es vor allem LIVE erlebt! |
Daher ein riesengroßer -"rockiger"- Dank an Hannover Concerts !!! |
geschrieben am 08.05.2009 von Arturek |
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