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Bohlens Musik bringt es nicht

 

"Bohlens Musik bringt es nicht"

Kultursommer in Salder: Chris Norman kommt am 4. Juli nach Salzgitter – Neue Doppel-CD vor Weihnachten
 
 
SALDER.  Mit Smokie schrieb er in den 70ern Musikgeschichte. Und auch mehr als 30 Jahre später ist Chris Norman nicht aus der Musikszene wegzudenken. Vor seinem Auftritt am 4. Juli im Schloss Salder sprach SZ-Redakteurin Alexandra Ritter mit dem 57-Jährigen über eine mögliche Smokie-Reunion, Dieter Bohlen – und natürlich Alice.
 

♦ Sie haben viele Alben und Singles veröffentlicht. Wissen Sie überhaupt noch, wieviele es sind ?

Oh Gott, nein! Das waren wirklich viele. Und es gab immer wieder verschiedene Versionen für verschiedene Länder. Ich glaube, mit Smokie waren es etwa neun Alben und solo so zwölf oder vierzehn. Bei den Singles, schätze ich, waren es etwa 40. Ich habe schon vor langer Zeit aufgehört zu zählen.

 

♦ Einer Ihrer größten Hits war "Living next Door to Alice". Was halten Sie davon, wenn das Publikum mitgrölt: "Alice, who the fuck is Alice"?

Ich mag es nicht, aber ich finde es auch nicht schlimm. Ich kümmere mich einfach nicht darum. Als diese Version damals auf den Markt kam, war ich zwar etwas irritiert, aber ich weiß jetzt, das manche Leute das einfach toll finden. Immerhin: Bei meinen Konzerten singen die Leute so etwas nicht, denn meine Fans mögen diese neue Version in der Regel auch nicht. Aber wenn ich bei einem Festival spiele, wo nicht nur Chris-Norman-Fans sind, dann singen die Leute das schon mal. Das macht mir nichts aus. Hauptsache, die Leute amüsieren sich.

 

♦ Gab es für Sie ein absolutes Highlight in Ihrer Karriere ?

Es gab viele. Wenn man seinen ersten Hit hat, ist das das größte Highlight. Das kann man nicht toppen. Da verändert sich plötzlich dein Leben. Aber dann geht es weiter: Du hast deinen ersten Nummer-eins-Hit, dein erstes Gold-Album … Das war alles großartig. Es passiert so viel, dass man nicht sagen kann, dieses oder jenes war das einzig Große. Alles war auf seine Weise toll.

 

♦ Wird es irgendwann einmal eine Smokie-Reunion geben ?

Man kann niemals nie sagen. Aber ich glaube nicht. Wir machen inzwischen alle etwas anderes und das schon seit langer Zeit. Aber man weiß nie. Letztes Jahr fragte mich jemand: Würdest du Smokie für eine Milliarde Dollar wieder auferstehen lassen? Und ich habe gesagt: Natürlich, wer würde das nicht? Aber im Ernst: Ich glaube nicht, dass wir wieder zusammenkommen. Es müsste schon einen guten Grund geben, sich wieder zusammenzutun, zum Beispiel ein Benefiz-Konzert oder eine Wohltätigkeits-CD.

 

♦ 1986 haben Sie mit Dieter Bohlen den Tatort-Song "Midnight Lady" gemacht. Warum haben Sie danach nie wieder mit ihm zusammengearbeitet, schließlich ist er ein Hit-Garant ?

Ich will nichts gegen Dieter Bohlen sagen, er ist ein netter Kerl … Ich habe "Midnight Lady" aber nur gemacht, weil es ein Filmsong war. Dieter Bohlens Songs bekommen vor allem Aufmerksamkeit, weil sie in den Medien sind – in einem Film oder einer Sendung wie "Deutschland sucht den Superstar". Ich glaube, das ist der Grund, weshalb er so viele Hits hat. Aber um ehrlich zu sein, seine Musik bringt es nicht. Das ist nicht meins. "Midnight Lady" war ein einziger Song, den ich mochte. Und wir haben daraus ein Album gemacht. Die Hälfte der Songs hat er geschrieben, die andere Hälfte ich. Das war okay. Das Album war wirklich gut. Aber ich wollte nicht mehr machen. Ich bin nicht in diesem Geschäft, weil ich nur darauf aus bin, eine Hit-Single nach der anderen zu produzieren. Musik zu machen, ist für mich mehr als das. Musik muss Spaß machen und einem etwas bedeuten. Und sie soll das aussagen, was ich zu sagen habe und nicht ein anderer.

 

♦ Wie wichtig war es für Sie, 2004 bei der Comeback-Show auf Pro 7 teilzunehmen ?

Zuerst habe ich gesagt, ich würde an so etwas nicht teilnehmen. Mein Manager fragte in einer Mail an, und ich schrieb zurück: NIEMALS! Aber wir hatten damals das Album "Handmade" und die Single "Keep talking" draußen, beides lief nicht richtig.

 

♦ Das heißt, die Comeback-Show war eine Art Werbung für das Album?

Ja. Ich habe mir überlegt: Wenn ich daran teilnehme, bekommen mein Album und meine Single Aufmerksamkeit. Wir haben uns das Konzept der Show daraufhin genauer angesehen. Wenn es eine Art "Big Brother" gewesen wäre oder ich dämliche Dinge hätte tun müssen, hätte ich nicht mitgemacht. Ich dachte aber, wenn es wirklich nur um Musik geht, bin ich vielleicht doch interessiert. Und dann wurde mir gesagt: Jede Woche treten die zehn Kandidaten gegeneinander an und singen ein Lied aus einem anderen Genre. Ich habe mir dann gesagt: Ja, jede Woche einen anderen Song singen, das kannst du. Du machst seit Jahren nichts anderes. Also habe ich mitgemacht und sogar gewonnen. Meine Single stieg auf Platz sieben, und mein Album kam in die Top 30.

 

♦ War es wichtig für Sie zu gewinnen ?

Nein, die Hauptsache war, Publicity zu bekommen. Aber natürlich ist es auch schön zu gewinnen, vor allem, wenn das Publikum über den Sieg entscheidet.

 

♦ In Deutschland sind Sie ja seit Jahrzehnten bekannt. Wieso können Sie eigentlich kein Deutsch sprechen ?

Weil ich faul bin. Ich kann nur ein bisschen Deutsch. Das liegt daran, weil alle, mit denen ich zu tun habe, flüssig Englisch sprechen können. Die einzige Möglichkeit, deutsch zu sprechen, habe ich im Restaurant oder wenn ich irgendwo nach dem Weg frage.

 

♦ Zum Schluss: Erzählen Sie mir etwas über Ihre neue CD und über den Auftritt am 4. Juli in Salzgitter.

Die Show wird ein Mix aus alten und neuen Songs werden. Ich werde anfangs zwei oder drei Smokie-Songs spielen, damit die Leute in Stimmung kommen und danach auch Solo-Songs bringen. Und ich glaube, ich werde "Stumblin’ in" spielen, den Song, den ich damals mit Suzi Quatro gesungen habe. Außerdem werden wir eine Akustik-Session von etwa 15 Minuten präsentieren, bei der sich die ganze Band mit akustischen Gitarren hinsetzt und spielt. Da wird auch "Alice" mit bei sein. Und ich werde einige Coversongs spielen, die ich mag. Ein History-Album soll vor Weihnachten erscheinen, eine Doppel-CD mit 16 Smokie- und 14 Solo-Songs. Dazu gibt es vier brandneue Titel. Vielleicht auch noch einen mehr, ich arbeite gerade daran. Und oben drauf gibt es eine Bonus-DVD von der letzten Tour.

 
 
© Braunschweiger Zeitungsverlag 2008










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