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...::: CHRIS NORMAN LIVE :::...

Zeitreise mit rockigem Reibeisen

 
 
 
 
 
Zeitreise mit rockigem Reibeisen
 
Er ist an diesem Abend ein Zeitreisender: Nicht nur, weil sein neues Album „Time Traveller“, also Zeitreisender, heißt. Auch sonst wandert der britische Sänger Chris Norman mit einigen seiner Titel über 30 Jahre zurück, als er noch Frontmann der Band Smokie war. Die voll besetzte Cottbuser Stadthalle ist aus dem Häuschen.
 
 
Vor allem eine nicht geringe Anzahl an Damen kann sich nur schwer beherrschen, sitzen zu bleiben, als Chris Norman am Freitagabend die Bühne betritt. „Needles and Pins“, der Smokie-Hit von 1977 – und die Stuhlreihen wackeln. Glückselige Gesichter schmachten den inzwischen 61-jährigen Briten an, der mit braun gebrannter Haut, lässigem Hemd, Jeans und weißen Stiefeln ein gewisses Cowboy-Flair versprüht. Dazu gehört wohl auch die 80er-Jahre-Fönfrisur als Markenzeichen. Er ist eben ein Zeitreisender, und hat neben seiner typischen Reibeisenstimme auch das Aussehen von damals mitgebracht.
 
 
Deutsch und Englisch
 
In brüchigem Deutsch verkündet er, dass es schön ist, wieder hier in Cottbus zu sein. Um gleich danach zu bekennen: „Mein Deutsch ist scheiße!“ Das ist zwar ein Lacher, aber nicht besonders hilfreich für einen großen Teil des Publikums, das seine englischen Bemerkungen oder Fragen häufig nicht versteht.
Aber er ist ja vorrangig zum Singen da, und so hat Chris Norman auch „Stumblin' In“ mitgebracht, das er natürlich nicht wie 1978 mit Suzi Quatro, sondern mit Stephanie aus seiner Band präsentiert.
Bei „For A Few Dollars More“ sind einige Damen dann doch nicht mehr zu halten und geben sich hüftschwingend und singend dem Smokie-Hit hin. Dann „If You Think You Know How To Love Me“. „Das war unser erster Hit”, ruft Chris Norman wieder auf Deutsch. Und er hat nichts von seiner Klangkraft eingebüßt. Auch nicht seine „Alice“, die die über 1800 im Saal fast zum Ausrasten bringt.
Doch er kann auch ruhiger, vor allem bei den Titeln von seinem neuen Album. Beispielsweise bei „Chasing Cars“, einer Cover-Version von Snow Patrol. Auch „I Can‘t Dance“, eigentlich von Genesis, ist zu hören. Und eine Hardcore-Version von „Morning Dew“ von Tim Rose – die E-Gitarren krachen bei dem Antikriegslied dermaßen laut, dass man förmlich den Zorn auf die Kriegsherren dieser Welt, den Chris Norman in seiner Album-Werbung beschreibt, spüren kann.
Zwar mag man sich fragen: Hat er das nötig, diese ganzen Coverversionen? Hat er nicht genügend eigene Lieder? Aber es war wohl schon lange Chris Normans Intention, einmal ein Album mit seinen Lieblingssongs anderer Künstler aufzunehmen. Und das ist nun in „Time Traveller“ geschehen.
 
 
Auf Knien zur „Midnight Lady“
 
Doch er hat auch seinen erfolgreichen Solo-Hit „Midnight Lady“, geschrieben von Dieter Bohlen als Titellied der Schimanski-Tatort-Folge „Der Tausch“, dabei und wirft sich dabei gar auf die Knie. Ansonsten erfreut er seine Fans mit wechselnden Gitarren vor dem Bauch und schüttelt fleißig Hände, als seine Anhänger vor die Bühne dürfen. „I'll Meet You At Midnight“ oder „Don't Play Your Rock'n'Roll To Me“ – nun sind fast zwei Stunden ohne Pause vergangen, und die Songs werden beinahe immer rockiger und lauter.
Auch Chris Normans Stimme zeigt nicht den Anflug einer Überlastung – auch nicht in der reichlichen halben Stunde Zu gaben, die er und seine Band dranhängen. Er lässt noch einmal „Carol“ und „Sweet Caroline“ auferstehen, bevor er sich endgültig verabschiedet. Dass er dabei über den Mikrofon-Ständer stolpert, ist hoffentlich seiner Freude über die ausgelassene Stimmung in der Cottbuser Stadthalle geschuldet.
 
 
Von Steffi Schubert
 
QUELLE: www.lr-online.de
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 





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