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| Späte Morgenröte |
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| Chris Norman poliert Hits aus den Siebzigern auf |
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| München - Das hat schon Schneid, wie Chris Norman im Circus Krone nicht nur sein eigenes Werk aufbereitet, das ihn in den siebziger Jahren als Frontmann der Popband Smokie von zahlreichen Postertapeten blicken ließ, sondern auch viele Hits seiner Vorbilder und Weggefährten. Gleich zu Beginn steigt er mit dem immerhin ebenfalls von Smokie gecoverten Searchers-Hit 'Needles And Pins' ein, um 'Get It On' von T Rex nachzulegen. Selbst solche Giganten wie Peter Gabriels 'Sledgehammer' greift er selbstbewusst auf. Dessen markantes panflötenartiges Keyboard-Intermezzo setzt Martina Walbeck wie ein Sahnehäubchen auf die ohnehin schon phantastische Interpretation. |
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| Überhaupt wird Norman von einer großartigen Band begleitet, die auch seinen eigenen Songs mehr Druck verleiht als es Smokie je gelungen war; und das, obwohl Norman darauf verzichtet, mit moderneren Beats eine ohnehin fragwürdige Aktualität vorzugaukeln. So werden Stücke wie 'Mexican Girl', 'Lay Back In The Arms Of Someone' oder 'Living Next Door To Alice' den älteren Zuschauern ein Jungbrunnen, der sie regelrecht von den Stühlen reißt, auf dass sie wie in ihren Teenagerjahren plötzlich zur Bühne stürmen. |
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Solche Euphorie geht allerdings nicht allein auf jene Lieder zurück, sondern vielmehr auf einen Musiker, der sich schonungslos der Musik hingibt; der Little Richards 'Lucille' nachgerade selbstzerstörerisch durch die strapazierten Stimmbänder schmirgelt; und der die Größe hat, die Bühne seinem Gitarristen zu überlassen, wenn er ein so wunderbares Solo über 'Morning Dew' träufelt, dessen Interpretation an diesem Abend sich nicht hinter den bekannteren Versionen von Grateful Dead oder Nazareth verstecken muss. Keine Frage, an diesem Abend raucht der alte Smokie-Sänger nicht, er brennt geradezu!
Dirk Wagner |
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| QUELLE: www.sueddeutsche.de |
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