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...::: CHRIS NORMAN LIVE :::...

"Ehe, Cola und Rock ’n’ Roll"

 
 
 
 
"Ehe, Cola und Rock ’n’ Roll"
 
BZ-INTERVIEW mit Chris Norman, der Ende Oktober in Haslach seine Tournee probt und startet.
 
OFFENBURG. Chris Norman – ganz klar, das ist die Stimme von Smokie. "If You Think You Know How To Love Me", "Lay Back In The Arms Of Someone", "Living Next Door To Alice", "Oh Carol" oder "It’s your life" sind nur einige von anderthalb Dutzend Hits der Band zwischen 1975 und 1982. Dazu kommen Chris Normans Soloerfolge: "Stumblin’ in" (mit Suzie Quatro) oder "Midnight Lady". Ende Oktober wird der Brite – wie vor ihm bereits BAP und Annett Louisan – sich auf Einladung des Konzertveranstalters Matthias Schaettgen in Haslach im Kinzigtal auf seine "Time Traveller"-Tournee vorbereiten und in der Stadthalle Haslach ein Preview-Konzert geben. Termin ist der 27. Oktober. Unser Mitarbeiter Robert Ullmann hatte den Star am Telefon.
 
 
BZ: Mr. Norman, kennen Sie Haslach im Kinzigtal?
Chris Norman: Ich weiß, dass ich dort sein werde, aber ich weiß nicht genau, wo das ist. Im Schwarzwald. Das ist irgendwo bei Stuttgart, oder? Ist es dort schön?
 
 
BZ: Haslach ist ein Städtchen mit einem sehr schönen alten Ortskern und viel Natur drum herum.
Chris Norman: Das ist prima. Das mag ich.
 
 
BZ: Ihr 68. Geburtstag wird in diese Zeit fallen. Werden Sie feiern? Ist Ihre Familie dabei?
Norman: Nein, meine Frau ist leider nicht dabei, sie hütet das Haus. Es wird keine Feier geben, warum auch? Wir werden ganz normal proben. Meine Frau und ich feiern ein bisschen, bevor ich abreise. Ich weiß, in Deutschland macht man das nicht vorher. Aber in England hat man dann Geburtstag, wenn man ihn feiert. Was schlimmer ist: Meine Mutter hat zwei Tage vor mir Geburtstag. Sie wird 90 – und ich kann nicht dabei sein, weil ich TV-Aufnahmen habe. Aber natürlich rufe ich an.
 
 
BZ: Sie haben ein neues Album und werden diese Songs zum ersten Mal live spielen, ist das richtig?
Norman: Ja, das ist richtig. Wir werden nicht alle Songs spielen, das wäre zu viel, aber so sieben oder acht. Das Publikum will natürlich auch die alten Stücke hören, Smokie-Hits, Chris-Norman-Hits, dazu gibt es Alben-Stücke, die ich besonders mag. Das Konzert wird über zwei Stunden dauern.
 
 
BZ: Andererseits wird das Publikum viele der neuen Stücke kennen. Auf "Time Traveller" covern Sie Hits von T. Rex, Simon & Garfunkel, Neil Diamond, aber auch ganz neue Songs wie "Wake Me Up When September Ends" von Green Day oder "Chasing Cars" von Snow Patrol …
Norman: Meine Plattenfirma wollte nur Stücke aus den 70ern. Aber ich wollte das nicht. Es gibt so gute Bands heute mit so guten Stücken. Mir gefällt Green Day.
 
 
BZ: Das ist doch eine Band, die eher von jüngeren Musikfans gehört wird …
Norman: Ich höre auch aktuelle Sachen. Dafür sorgen schon meine Kinder und meine Enkel. Tatsächlich kenne ich Green Day oder Snow Patrol und andere Bands durch sie. Aber es ist gute Musik, und ich wollte diese Songs machen.
 
 
BZ: Von den Rolling Stones haben Sie "19th Nervous Breakdown" bearbeitet. Die Stones haben endlos viele Klassiker geschrieben. Warum entschieden Sie sich gerade für diesen Song?
Norman: Ich wollte Songs, denen ich etwas Persönliches mitgeben kann, eine Chris-Norman-Note. Ich liebe die Beatles und hätte gern einen Beatles-Song gecovert. Aber ich finde, sie sind perfekt. Was kannst du da noch machen? Mit den Stones-Hits ist das ähnlich, doch "19th Nervous Breakdown" ist nicht ganz so bekannt, wir lassen den Song schön rollen.
 
 
BZ: Wann hatten Sie Ihre erste Band, und welche Musik hat Sie damals beeinflusst?
Norman: Meine erste Band? (überlegt) Das war 1965, mit 15. So richtig die Beat-Ära. Ich stand auf die Beatles. Wegen ihren mehrstimmigen Gesangssätzen, das habe ich immer geliebt, bis heute. Damals wurde man von allem beeinflusst, Beatles, Kinks, Stones, Dylan, Byrds. Das hat fast jeden geprägt zu dieser Zeit. Durch meine Familie kannte ich auch ältere Musik, Buddy Holly, Elvis, Lonnie Donegan. Von all dem war man beeinflusst. Es ging gar nicht anders.
 
 
BZ: Haben Sie damals schon Songs geschrieben?
Norman: Ja, aber selten. Den ersten Song schrieb ich als Zehnjähriger. über eine Frau (lacht). Auf unserem ersten Smokie-Album sind elf der dreizehn Songs von der Band. Nur, dass keine Hitsingle dabei war. Wir haben gute Songs geschrieben, aber Nicky Chinn und Michael Chapman – unsere Produzenten – schrieben bessere Hitsingles als wir. Deshalb nahmen wir ihre Songs auf.
 
 
BZ: Wann immer Sie auf die Bühne gehen, will das Publikum Hits aus den Tagen mit Smokie hören. Ist das ein Segen oder ein Fluch?
Norman: Es ist großartig, so ein Repertoire zu haben. Ich bin sehr dankbar dafür. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als wir auf die Bühne gingen, und wir hatten keine Hits. Wenn ich immer nur Smokie-Songs singen müsste in den Konzerten, würde ich verrückt werden. Aber so bringe ich ein paar, und das macht Spaß, mir und ebenso dem Publikum.
 
 
BZ: Sie schreiben immer noch Songs. Wo nehmen Sie die Motivation her?
Norman: Es gibt keine Motivation. Wenn ich die Gitarre nehme oder mich ans Klavier setze, dann kommen die Songs. Ich suche sie nicht, ich muss nichts machen, sie entstehen einfach, wie aus dem Nichts. Auch wenn ich ein neues Album mache, ist das so. Ich denke nicht nach. Es passiert einfach. Es ist wie ein Geschenk.
 
 
BZ: Ihr Konzert in Haslach wird am 27. Oktober 2011 stattfinden – das ist der zehnte Todestag Ihres ältesten Sohnes Brian, der damals bei einem Unfall ums Leben kam. Ist das Zufall, oder steht da eine Absicht dahinter?
Norman: Es ist Zufall. Ich werde an Brian denken an diesem Tag, aber ich denke nicht: Das ist der neunte Todestag, das ist der zehnte. Wenn es passiert, dass dein Kind stirbt, dann entsteht ein Loch. Alles, was du tun kannst, ist weitermachen mit dem, was du eben tust. Du änderst nichts, ob du trauerst, ob du gelähmt bist, ob du weitermachst. Das Loch bleibt. Mein Geburtstag und Brians Todestag, das liegt so nah beisammen. Ich mache keine besonderen Tage daraus. Wozu? Was würde das nützen? Ich denke an Brian, oft, aber ohne besondere Form.
 
 
BZ: Sie sind seit über 40 Jahren verheiratet. Auf der einen Seite das Rock-Leben, auf der anderen Seite treuer Ehemann. Geht das?
Norman: Wenn du es willst, dann geht das. Ich mache meinen Job als Musiker, und gehe dann heim zu meiner Frau. Sex und Drugs und Rock’n’Roll – das gehört schon irgendwie zusammen, und ich hatte wilde Zeiten. Aber irgendwann war es für mich Ehe, Cola und Rock’n’Roll. Man muss wissen, was man will.
 
 
QUELLE: www.badische-zeitung.de
 
 
 
 





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